Im Norden der Lombardei, unweit der Stadt Brescia und des malerischen Iseosees, liegt die Region Franciacorta. Sie ist bekannt für ihre ausgezeichneten Weine und kulinarischen Spezialitäten, zieht aber seit 2008 auch Motorsport-Enthusiasten aus aller Welt an – dank des Autodroms. Auf dem 559.000 Quadratmeter großen Areal wurde Ende letzten Jahres das weltweit größte Porsche Experience Center eröffnet. Verantwortlich für die umfassende Umgestaltung des Geländes und den Bau eines zentralen Besucherzentrums waren GBPA Architekten. Ziel des Projekts: ein Ort, der Menschen jeden Alters in die Welt von Porsche eintauchen lässt und dessen Dynamik erlebbar macht.
Die Fertigstellung erfolgte in nur knapp zwei Jahren – eine beeindruckende Leistung angesichts des Umfangs der Umgestaltung. „Es war ein wirklich anspruchsvolles Projekt“, erklärt Federica De Leva, Partnerin bei GBPA Architects. „Ein Masterplan, der sämtliche Aspekte des weitläufigen Geländes integrierte, auf dem das Porsche Experience Center errichtet wurde.“
Ursprünglich war geplant, den Altbestand komplett abzureißen. Doch nach einer Besichtigung des Geländes entschieden sich die Architekten, das bestehende Kartodrom mit seiner markanten, geschwungenen Form in die Planung zu integrieren. „Das Kartodrom hatte eine besondere Dynamik, die uns inspiriert hat“, so De Leva. „Wir haben darauf aufgebaut, um möglichst viele Elemente der bestehenden Infrastruktur zu erhalten.“
Diese Entscheidung entsprach auch Porsches Wunsch nach einem nachhaltigen Ansatz. Alle verwendeten Materialien wurden nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip gefertigt, um eine konsequente Kreislaufwirtschaft zu gewährleisten. Die Anlage wird mit erneuerbaren Energien betrieben und ist mit Ladestationen für Elektrofahrzeuge ausgestattet.
„Das PEC Franciacorta vereint viele Werte, die Porsche ausmachen: die Rennsportatmosphäre, ikonische Architektur und ein Markenerlebnis für unsere weltweite Fangemeinde“, betont Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG.
Das 5.600 Quadratmeter große Kundenzentrum beeindruckt mit einer nahezu vollständig verglasten Fassade, die lediglich vom bogenförmigen Tragwerk durchbrochen wird. Im Inneren vereint das Gebäude verschiedene Funktionen: ein Businesscenter, Schulungsräume, ein Panorama-Restaurant mit angeschlossener Cafeteria sowie ein Simulationslabor mit Augmented-Reality-Erlebnissen. Im Herzen des Gebäudes liegt die Agora, ein zentraler Treffpunkt, der BesucherInnen zum Verweilen einlädt.
Die gläserne Fassade und die filigrane Architektur verleihen dem Bau eine Offenheit, die trotz seiner Größe einladend wirkt. Gleichzeitig schafft das Design eine harmonische Verbindung zum nahegelegenen Handlingkurs.
Auch das Interiordesign des Experience Centers bietet spannende Kontraste: „Jeder Bereich hat eine eigene Funktion, die wir auch gestalterisch unterstrichen haben – von minimalistischen Formen und kühlen Farbtönen im Businessbereich bis hin zu einem Restaurant, dessen Einrichtung die Stimmung der umliegenden Weinberge aufgreift“, erklärt De Leva.
Perfekter Start
Für die Möblierung entschieden sich die ArchitektInnen für Produkte des italienischen Traditionsunternehmens Pedrali. „Pedrali bietet nicht nur eine große Auswahl an Designs und hervorragende Qualität, sondern auch ein harmonisches Farbspektrum“, erklärt De Leva. Dank des nahegelegenen Hauptsitzes von Pedrali in Mornico al Serio konnten zudem kurze Transport- und Kommunikationswege realisiert werden.
Im Restaurant Speedster kommen die eleganten „Vic“-Stühle von Patrick Norguet zum Einsatz. Ihre Bezüge in Grau- und Senftönen, inspiriert von klassischen Armlehnstühlen der 1950er-Jahre, schaffen eine stilvolle Atmosphäre. Hier können Gäste den Panoramablick auf die Rennstrecke genießen, während Getränke auf den Tischen der „Arki-Base“-Kollektion serviert werden. Mit ihrer markanten Dreibein-Konstruktion aus Stahlrohr, die an traditionelle Schmiedeböcke erinnert, fügen sich die Tische harmonisch ins Interieur ein.
Die angrenzende Targa-Bar setzt auf die „Nemea“-Stühle von CMP Design. Ihre skandinavisch anmutende Ästhetik kombiniert Eschenholz und Aluminium zu einer zeitlosen Form. Ergänzt wird das Design durch die „Babila“-Barhocker von Odo Fioravanti, deren schlichte Linienführung und konische Beine aus Eschenholz perfekt auf das Interieur abgestimmt sind.
Geschwindigkeit erleben und Komfort genießen
Auf der Panoramaterrasse des Porsche Experience Centers kommen BesucherInnen dem Rausch der Geschwindigkeit besonders nah. Das Dreisitzer-Sofa „Reva“ von Patrick Jouin bietet mit seinen großzügigen Abmessungen und den bequemen Polstern einen perfekten Platz, um das Renngeschehen aus der ersten Reihe zu verfolgen. Die Stühle „Remind“ von Eugeni Quitllet in Beige setzen mit ihren geschwungenen Formen aus Polypropylen stilvolle Akzente. Ihre Gestaltung erinnert an kunstvolle Holzstühle aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Komplettiert wird das Ensemble durch die eleganten „Elliot“-Tische, ebenfalls von Patrick Jouin. Ihre filigrane Konstruktion aus einer schlanken Aluminiumsäule, die sich in vier filigrane Ausleger teilt, strahlt zeitlose Leichtigkeit aus.
Im Business Center, das auch für externe Veranstaltungen genutzt werden kann, setzen die stapelbaren „Tweet“-Stühle von Mark Sadler praktische und ästhetische Akzente. Mit einer großen Auswahl an Rahmen und Oberflächen lassen sie sich individuell anpassen. Für höchste Flexibilität sorgen die „Ypsilon“-Tische von Jorge Pensi Design Studio, deren Tischplatten sich bei Bedarf platzsparend wegklappen lassen. Einen markanten Blickfang bietet der „Arki“-Tisch mit seinen massiven Eichenholz-Staffelei-Beinen und einer geradlinigen Tischplatte – ein klares Statement in jeder Umgebung.
Für maximalen Komfort sorgt der Drehstuhl „Elinor“ von Claudio Bellini. Mit seiner großzügigen Polsterung und einem innovativen, gewichtsregulierten Synchro-Mechanismus bietet er auch bei längeren Meetings eine bequeme Sitzposition.
„Die vielseitige Möbelkollektion von Pedrali hat uns ermöglicht, auf die unterschiedlichen Anforderungen des Porsche Experience Centers ideal einzugehen“, erklärt Federica De Leva abschließend.